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Bildkarten

Seit Jahresbeginn 2009 liefern wir Ihnen hochwertige, handgefertigte Bildkarten.

Die Karten betehen aus hochwertigen Rössler- Doppelkarten B6, auf denen das Bild (Kunstdruck) aufgebracht ist.

Die Bildunterschrift bezeichnet das Bild und den Künstler. Auf der "linken" Innenseite ist das zugehörige Gedicht von Rainer Maria Rilke abgedruckt. Die Karten sind in hochwertigen Cellophan-Beuteln verpackt.

So kommem Sie an die Karten: (Händlernachweis)

Oder Sie schicken mir eine E-mail und teilen mir mit, wie viele und welche Karten Sie möchten. Die Karten kosten € 3,00/Stück, 4 Stück € 10,00. Die Mindestabnahmemenge ist 3 Stück im Versand.

Neukunden bezahlen bitte, wie im Internet üblich, im voraus.

Händler teilen mir bitte den Geschäfts- Namen und die Anschrift sowie die gewünschte Menge mit (Mindestabnahme beim Kauf auf Kommission für 3 Monate: 20 Stück, kleinere Mengen gegen Rechnung). Ich mache Ihnen ein Angebot, und wenn Sie einverstanden sind, bestätigen den Auftrag per E-mail oder Fax. Darauf sende ich die Karten auf dem schnellsten Wege zu Ihnen.


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Es sind folgende Bildkarten lieferbar(die Bezeichnung steht jeweils neben dem Bild):


Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand (Bank) da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
                                Rainer Maria Rilke
Aus: Das Buch der Bilder

Da schwang die Schaukel...

Da schwang die Schaukel durch den Schmerz -, doch siehe,
der Schatten wars des Baums, an dem sie hängt.

Ob ich nun vorwärtsschwinge oder fliehe,
vom Schwunge in den Gegenschwung gedrängt,
das alles ist noch nicht einmal der Baum.
Mag ich nun steiler schwingen oder schräger,
ich fühle nur die Schaukel; meinen Träger
gewahr ich kaum.

So laß uns herrlich einen Baum vermuten,
der sich aus Riesenwurzeln aufwärtsstammt,
durch den unendlich Wind und Vögel fluten
und unter dem, in reinen Hirtenamt,
die Hirten sannen und die Herden ruhten.
Und daß durch ihn die starken Sterne blitzen,
macht ihn zur Maske einer ganzen Nacht.
Wer reicht aus ihm bis zu den Göttersitzen,
da uns sein Wesen schon nachdenklich macht?
                                           Rainer Maria Rilke
Aus: Die Gedichte 1922 bis 1926 (Muzot, 28.8. 1924)

Wenns Frühling wird

Die ersten Keime sind, die zarten,
im goldnen Schimmer aufgesprossen;
schon sind die ersten der Karossen
                                    im Baumgarten.

Die Wandervögel wieder scharten
zusamm sich an der alten Stelle,
und bald stimmt ein auch die Kapelle
                                      im Baumgarten.

Der Lenzwind plauscht in neuen Arten
die alten, wundersamen Märchen,
und draußen träumt das erste Pärchen
                                    im Baumgarten.

                            Rainer Maria Rilke

Die Liebenden

Sieh, wie sie zueinander erwachsen:
In ihren Adern wird alles Geist.
Ihre Gestalten beben wie Achsen,
um die es heiß und hinreißend Kreist.
Dürstende, und sie bekommen zu trinken,
Wache und sieh: sie bekommen zu sehn,
Laß sie ineinander sinken,
um einander zu überstehn.
                              Rainer Maria Rilke

Der Panther

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

Aus: Neue Gedichte (1907)

Das Märchen von der Wolke

Der Tag ging aus mit mildem Tone,
so wie ein Hammerschlag verklang.
Wie eine gelbe Goldmelone
lag groß der Mond im Kraut am Hang.

Ein Wölkchen wollte davon naschen,
und es gelang ihm, ein paar Zoll
des hellen Rundes zu erhaschen,
rasch kaut es sich die Bäckchen voll.

Es hielt sich lange auf der Flucht auf
und sog sich ganz mit Lichte an; -
da hob die Nacht die goldne Frucht auf:
Schwarz ward die Wolke und zerrann.

                                   Rainer Maria Rilke

Aufgang oder Untergang

Nenn ich dich Aufgang oder Untergang?
Denn manchmal bin ich vor dem Morgen bang
Und greife scheu nach seiner Rosen Röte-
Und ahne eine Angst in seiner Flöte
Vor Tagen, welche liedlos sind und lang.

Aber die Abende sind mild und mein,
von meinem Schauen sind sie still beschienen;
In meinen Armen schlafen Wälder ein,-
Und ich bin selbst das klingen über ihnen,
und mit dem Dunkel in den Violinen
verwandt durch all mein Dunkelsein.

                Rainer Maria Rilke

Motto

Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge
und keine Heimat haben in der Zeit.
Und das sind Wünsche: leise Dialoge
täglicher Stunden mit der Ewigkeit.

Und das ist Leben. Bis aus einem Gestern
die einsamste Stunde steigt,
die, anders lächelnd als die andern Schwestern,
dem Ewigen entgegenschweigt.

                            Rainer Maria Rilke

 

Der Tod der Geliebten

Er wußte nur vom Tod was alle wissen:
daß er uns nimmt und in das Stumme stößt.
Als aber sie, nicht von ihm fortgerissen,
nein, leis aus seinen Augen ausgelöst,

hinüberglitt zu unbekannten Schatten,
und als er fühlte, daß sie drüben nun
wie einen Mond ihr Mädchenlächeln hatten
und ihre Weise wohlzutun:

da wurden ihm die Toten so bekannt,
als wäre er durch sie mit einem jeden
ganz nah verwandt; er ließ die andern reden

und glaubte nicht und nannte jenes Land
das gutgelegene, das immersüße -
Und tastete es ab für ihre Füße.

                    Rainer Maria Rilke

Du mußt das Leben nicht verstehen

Du mußt das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest
Und laß dir jeden Tag geschehen
So wie ein Kind im Weitergehen
Von jedem Wehen
Sich viele Blüten schenken läßt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Rainer Maria Rilke


Herbsttag
Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiel den letzten Früchten voll zu sein;
Gib ihnen noch zwei südlichere Tage
Dränge sie zur Vollendung hin und jage
Die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben
Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
Und wird in den Alleen hin und her
Unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
                                     
                               Rainer Maria Rilke


Liebes- Lied

Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möchte ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

                                Rainer Maria Rilke

 

Mein Leben ist wie leise See

Mein Leben ist wie leise See:
Wohnt in den Uferhäusern das Weh,
wagt sich nicht aus den Höfen.
Nur manchmal zittert ein Nahn und Fliehn:
Aufgestörte Wünsche ziehn
Darüber wie silberne Möven.
 
Und dann ist alles wieder still...
Und weißt du was mein Leben will,
hast du es schon verstanden?
Wie eine Welle im Morgenmeer
Will es, rauschend und muschelschwer,
an deiner Seele landen.

                           Rainer Maria Rilke


Die Stille

Hörst du, Geliebte, ich hebe die Hände-
Hörst du: es rauscht...
Welche Gebärde der Einsamen fände
Sich nicht von vielen Dingen belauscht?
Hörst du, Geliebte, ich schließe die Lider,
und auch das ist Geräusch bis zu dir.
Hörst du, Geliebte, ich hebe sie wieder...
...aber warum bist du nicht hier.

Der Abdruck meiner kleinsten Bewegung
Bleibt in der seidenen Stille sichtbar;
Unverzichtbar drückt die geringste Erregung
in den gespannten Vorhang der Ferne sich ein.
Auf meinen Atemzügen heben und senken
die Sterne sich.
Zu meinen Lippen kommen die Düfte zur Tränke,
und ich erkenne die Handgelenke
entfernter Engel.
Nur die ich denke: Dich
Seh ich nicht.
                Rainer Maria Rilke

Wie das Gestirn

Wie das Gestirn, der Mond, erhaben, voll Anlaß,
plötzlich die Höhn übertritt,  die entworfene Nacht
gelassen vollendend: siehe,so steigt mir
rein die Stimme hervor aus Gebirgen des Nichtmehr.
Und die Stellen, erstaunt, an denen du dawarst und
Fortkamst, schmerzen klarer dir nach.

                                       Rainer Maria Rilke

Siehe

ich wußte, es sind
solche, die nie den gemeinsamen Gang
lernten zwischen den Menschen;
sondern der Aufgang in plötzlich
entatmete Himmel
war ihr Erstes. Der Flug
durch der Liebe Jahrtausende
ihr Nächstes, Unendliches.

Ehe sie noch lächelten
weinten sie schon vor Freude;
eh sie noch weinten
war die Freude schon ewig.

Frage mich nicht
wie lange sie fühlten; wie lange
sah man sie noch? Denn unsichtbare sind
unsägliche Himmel
über der inneren Landschaft.

Eines ist Schicksal. Da werden die Menschen
Sichtbarer. Stehn wie Türme. Verfalln.
Aber die Liebenden gehen
Über der eigenen Zerstörung
Ewig hervor; denn aus dem Ewigen
Ist kein Ausweg. Wer widerruft
Jubel?

            Rainer Maria Rilke

Für Hans Carossa

Auch noch Verlieren ist unser; und selbst das Vergessen
Hat noch Gestalt in dem bleibenden Hof der Verwandlung.
Losgelassenes kreist; und sind wir auch selten die Mitte
Einem der Kreise: sie ziehn um uns die heile Figur.
 
                Rainer Maria Rilke

 

Die Dinge singen hör ich so gern

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott.
Sie wissen alles, was wird und was war;
Kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
Ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.

                                  Rainer Maria Rilke


Die Welt, die monden ist

Vergiß, vergiß, und laß uns jetzt nur dies
Erleben, wie die Sterne durch geklärten
Nachthimmel dringen, wie der Mond die Gärten
Voll übersteigt. Wir fühlten längst schon, wies
Spiegelnder wird im Dunkeln; wie ein Schein
Entsteht, ein weißer Schatten in dem Glanz
Der Dunkelheit. Nun aber laß uns ganz
Hinübertreten in die Welt hinein
Die monden ist
                              Rainer Maria Rilke


Die Karten sind in folgenden Geschäften zu kaufen: Reihenfolge nach Postleitzahl)

  1. 26419 Schortens, Bücherstube am Rathaus Gabriele Heinrich, Oldenburger Str. 9  
  2. 49740 Haselünne, Bödiker Buchhandlung, Steintorstr. 4
  3. 49757 Werlte, Buch u. Schreibwaren Wevering, Hauptstr.30
  4. 75031 Eppingen, Buchhandlung Holl & Knoll, Brettener Str.                                                                                                                                                             
  5. 91560  Heilsbronn, Buchhandlung am Münster Gisela Lowig, Abteigasse 3